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Energie aus Kehricht

«Die KVA Thun löst nicht nur das Abfallproblem von rund 350'000 Menschen in ihrem Einzugsgebiet, sondern gibt sogar noch etwas zurück – nämlich nachhaltige Energie.»
Raphael Lanz, Thuner Stadtpräsident

Die nachhaltige Energie aus der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Thun wird aus Abfällen hergestellt, die nicht mehr anderweitig rezykliert werden können und überwiegend von der regionalen Bevölkerung und dem hier ansässigen Gewerbe stammen. Die nachhaltige Energie wird in Form von Strom, Fernwärme und Prozessdampf ins Netz eingespeist und damit derselben Bevölkerung und demselben Gewerbe wieder zur Verfügung gestellt. Damit ist die AVAG eine der wichtigsten Energieproduzentinnen in der Region.

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159
Mio. kWh

So viel Energie wurde 2023 von der KVA Thun (inkl. Spitzenlastzentrale) geliefert.

27000
Haushalte

Alleine mit dem abgegeben Strom aus der KVA, konnten 2023 so viele typische zwei-Personen-Haushalte ein ganzes Jahr versorgt werden.

130000
to

So viel Kehricht wird jährlich in der KVA Thun thermisch verarbeitet.

Kehricht aus der Region

Der primär aus der Region stammende Abfall wird zunächst in der KVA Thun angeliefert, im sogenannten Bunker zwischengelagert und schliesslich im Ofen verbrannt. Die angelieferten Abfälle reichen von gewöhnlichem Hauskehricht über industrielle Abfälle bis hin zu Klärschlamm und infektiösen Abfällen, die potenziell für Mensch und Umwelt gefährlich sind und darum thermisch verwertet werden müssen.

Damit das Feuer im Ofen – und damit die nachhaltige Energieversorgung der Region – niemals erlischt, wird ca. alle 15 Minuten neuer Kehricht in den Ofen geführt und bei rund 1'000 °C verbrannt – und zwar während 24 Stunden pro Tag und an 365 Tagen pro Jahr. Um eine möglichst gleichmässige Hitze zu erzielen, wird der Kehricht meist vorher geschreddert und gut durchmischt. Es benötigt aber keine fossilen Brennstoffe oder andere Beimischungen damit das Feuer der KVA brennt.

AVAG-wir-machen-aus-Kehricht-Strom
Wir machen aus Kehricht Strom
Die KVA Thun wurde 2003 als damals modernste Kehrichtverwertungsanlage der Schweiz in Betrieb genommen.

Die KVA Thun wurde 2003 als damals modernste Kehrichtverwertungsanlage der Schweiz in Betrieb genommen.

Der angelieferte Kehricht wird im sogenannten Bunker zwischengelagert, wenn nötig geschreddert und mithilfe des Greifers gleichmässig durchmischt.

Der angelieferte Kehricht wird im sogenannten Bunker zwischengelagert, wenn nötig geschreddert und mithilfe des Greifers gleichmässig durchmischt.

Aus dem Bunker wird der Kehricht im Viertelstundentakt in den Ofen gegeben, wo die Abfälle bei rund 1'000 °C verbrennen.

Aus dem Bunker wird der Kehricht im Viertelstundentakt in den Ofen gegeben, wo die Abfälle bei rund 1'000 °C verbrennen.

Der mithilfe der Verbrennungshitze erzeugte Dampf wird unter hohem Druck auf eine Turbine geführt, die elektrischen Strom für die Region erzeugt.

Der mithilfe der Verbrennungshitze erzeugte Dampf wird unter hohem Druck auf eine Turbine geführt, die elektrischen Strom für die Region erzeugt.

Die bei der Verbrennung entstandene Hitze wird auch genutzt, um Fernwärme und Prozessdampf zu produzieren.

Die bei der Verbrennung entstandene Hitze wird auch genutzt, um Fernwärme und Prozessdampf zu produzieren.

Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas wird in einem vierstufigen Prozess gründlich gereinigt, bevor es als bedenkenloses Reingas wieder an die Umgebungsluft abgegeben werden kann.

Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas wird in einem vierstufigen Prozess gründlich gereinigt, bevor es als bedenkenloses Reingas wieder an die Umgebungsluft abgegeben werden kann.

Die Überreste der Verbrennung - die sogenannte Schlacke - werden schliesslich in Jaberg deponiert. Davor werden aber noch so viele mitentsorgte Metalle wie möglich zurückgewonnen und wieder dem Recycling zugeführt.

Die Überreste der Verbrennung - die sogenannte Schlacke - werden schliesslich in Jaberg deponiert. Davor werden aber noch so viele mitentsorgte Metalle wie möglich zurückgewonnen und wieder dem Recycling zugeführt.

Anchor: Feuer

Aus Feuer wird Energie

Das wichtigste Produkt aus der Verbrennung ist die Hitze! Um diese nutzbar zu machen, verlaufen an der Innenseite des Verbrennungsofens unzählige mit Wasser gefüllte Rohre. Dieses Wasser heizt sich auf bis zu 400 °C auf und wird zu Dampf mit rund 40 bar Druck umgewandelt. Der Dampf wird anschliessend auf eine Turbine geleitet, die wiederum einen Generator antreibt, wo schliesslich aus Dampf Strom produziert wird. Der Strom, von dem rund ein Sechstel für den Eigenbedarf der KVA genutzt wird, wird ins öffentliche Netz eingespeist und kann von der Bevölkerung im Einzugsgebiet der AVAG als «KVA-Strom» bezogen werden.

Mit der Hitze des Kehrichtfeuers wird aber nicht nur Energie in Form von Strom hergestellt, sondern auch als Fernwärme und Prozessdampf. Bei letzterem handelt es sich um nichts anderes als sehr heissem Wasserdampf, der über isolierte Leitungen an entsprechende Abnehmer in der näheren Umgebung der KVA abgegeben wird. Diese nutzen den Prozessdampf dann als Energiequelle für ihre Arbeitsabläufe.

Auch bei der Fernwärme wird mit der Hitze aus der KVA Wasser aufgewärmt. Dieses wird dann in einem geschlossenen Wasserkreislauf als nachhaltige Wärmequelle in die Haushaltungen und das Gewerbe der Region transportiert. Mit der Fernwärme steht der Bevölkerung eine regionale, zuverlässige und preisstabile Alternative zu Öl- oder Gasheizungen zur Verfügung, wodurch ausserdem CO2-Emissionen unmittelbar reduziert werden können.

2022-10-26 GRAF - KVA Thun Schema
6650
GWh

Sow viel Strom wurde 2023 von der KVA Thun geliefert.

8770
GWh

So viel Fernwärme wurde 2023 von der KVA Thun (inkl. Spitzenlastzentrale) geliefert.

460
GWh

So viel Prozessdampf wurde 2023 von der KVA Thun (inkl. Spitzenlastzentrale) geliefert.

Was neben der Energie sonst noch entsteht

Als Nebenprodukte der Verbrennung entstehen nebst der nutzbaren Hitze auch Rauchgas und Schlacke. Das Rauchgas wird unmittelbar nach dessen Entstehen in einem hochmodernen und streng kontrollierten Prozess so gereinigt, dass es über den 72 Meter hohen Kamin – dann nicht mehr als Rauch, sondern als absolut bedenkenlose Umgebungsluft – in die Umwelt zurückgeführt werden kann.

Natürlich befinden sich im Hauskehricht auch diverse Materialien, die nicht brennbar sind. Diese Überreste werden Schlacke genannt und bestehen grösstenteils aus Asche, Schmelze und verschiedenen mineralischen Stoffen und Metallen. Die Schlacke wird nach dem Verbrennungsprozess aufbereitet, noch nutzbare Rohstoffe werden entnommen und dem Kreislauf zurückgeführt. Schliesslich wird die Schlacke in Jaberg umweltschonend und kontrolliert deponiert.