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Energie aus Altholz
Innenansicht der Anlage des HKW Aarberg
Ofen des HKW Aarberg
Feuer im Ofen des HKW Aarberg
Innenansicht der Anlage des HKW Aarberg
Die AVAG stellt nicht nur selbst Energie her, sondern beteiligt sich gemeinsam mit Partnerinnen auch an anderen Unternehmen des Energiesektors. Ein Beispiel hierfür ist die HKW Aarberg AG, die gemeinsam mit der Schweizer Zucker AG und der Terra Nova GmbH ins Leben gerufen wurde.
Ziel des gleichberechtigten Zusammenschlusses war die Reduktion der CO2-Emissionen der Zuckerfabrik Aarberg durch die Bereitstellung umweltfreundlicher Energie. Hierfür wurde ab 2018 das Holzkraftwerk (HKW) Aarberg erbaut und 2021 feierlich eröffnet. Nebst der Projektleitung beim Bau der komplexen Anlage bezieht sich die Rolle der AVAG heute auf den Betrieb des schweizweit einzigartigen Holzkraftwerks sowie dessen Geschäftsführung – eine Aufgabe, der man Dank der langjährigen Erfahrung mit vergleichbaren Anlagen gewachsen ist.
So viel Energie wurde 2023 vom HKW Aarberg in Form von Strom, Prozessdampf und Fernwärme geliefert.
So viel Altholz wurde 2023 im HKW Aarberg in nachhaltige Energie umgewandelt.
Schweizer Altholz – lokal verwerten anstatt exportieren
Im HKW Aarberg wird in der Schweiz anfallendes Altholz angeliefert und zunächst im sogenannten Bunker gelagert. Beim angelieferten Altholz kann es sich von naturbelassenem Altholz bis hin zu schwerbelasteten Holzabfällen wie beispielsweise Bahnschwellen handeln. Damit ist das HKW Aarberg die grösste Anlage in der Schweiz, die alle Holzklassen verwerten darf.
Aus dem Bunker wird das geschredderte Altholz in den Verbrennungsofen geführt. Da es sich beim gelagerten Altholz um ein relativ homogenes Material handelt, kann dies – anders als beispielsweise in der KVA Thun – vollautomatisiert erfolgen; einen Kranführer gibt es nicht.
Bereits die Anlieferung des Holzes erfolgt selbstständig, also ohne, dass zusätzliches Personal vor Ort eingesetzt werden müsste, um beispielsweise einen LKW vor und nach dem Abladen zu wiegen.
Die Anlage wird im Schichtbetreib während 24 Stunden am Tag und 365 Tagen im Jahr betrieben. Nebst dem Personal vor Ort kann die Anlage vom Kommandoraum in der KVA Thun überwacht und betrieben werden.
Aus Hitze wird Energie
Das Feuer im Verbrennungsofen wird einzig und allein mit angesaugter Umgebungsluft geschürt und es entstehen Temperaturen von bis zu 1'200 °C. Mit dieser Hitze wird Wasser auf 470 °C erhitzt, wodurch es verdampft und einen sehr hohen Druck entwickelt. Der Dampf wird anschliessend auf eine Turbine geführt, die sich hierdurch pro Minute rund 7'000 Mal dreht. Damit wird ein Generator angetrieben, mit dem genug Strom für den Bedarf von über 28'000 typischen zwei-Personen-Haushalten produziert und ins öffentliche Netz eingespeist wird. Weiter wird ein Teil des Dampfes aus der Turbine ausgekoppelt und zur Produktion von Fernwärme sowie für die Herstellung von Zucker genutzt.
Bei der Verfeuerung des Altholzes werden Rauchgase erzeugt. Diese werden mit mehreren Verfahren so gereinigt, dass sie anschliessend über den rund 50 Meter hohen Kamin als bedenkenlose Umgebungsluft in die Umwelt zurückgeführt werden können. Dabei werden die strengen Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung (LRV) nicht nur problemlos erfüllt, sondern sogar massiv unterschritten.